Denial of Service - Abwehren

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Denial of Service - Abwehren

Informationssicherheit und Datenschutz - Beratung, Konzeption und Umsetzung
Veröffentlicht von Ilja · Mittwoch 23 Mär 2022 ·  2:00

Ich habe in einem Beitrag bereits beschrieben was ein (Distributed) Denial of Service Angriff ist.
   
Jetzt geht es um die Abwehrmaßnahmen.
   
Was kann man machen, wenn man per (D)DoS angegriffen wird?

   
   

Schonmal vorweg … Man kann nicht viel machen, besonders wenn man per  Distributed Denial of Service angegriffen wird, hat man quasi keine  Change zur Abwehr.


       
Prominentes Beispiel
       

Akamai  ist einer der größten Internetanbieter für Unternehmen, welche eine  schnelle und jederzeit verfügbare Auslieferung von Inhalten wünschen.  Wikipedia dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Akamai
   

Akamai wirbt sogar damit, dass sie DDoS-Angriffe locker abwehren  können. Das hat ihnen aber 2016 auch nichts genützt. Der DDoS-Angriff  war, mit einer Last von ca. 620 GBps (Gigabits per second), ein so  gewaltiges Gewitter, dass Akamai nur noch „den Stecker ziehen“ konnte (https://www.heise.de/security/meldung/Akamai-kapituliert-vor-DDoS-Angriff-auf-Security-Blogger-3330281.html).

   
   

Gut, aber nun zurück zur Abwehr
   

Um kleinere DoS-Angriffe besser abzuwehren sollte man seine Systeme,  Anwendungen und Infrastrukturkomponenten härten. Mit „härten“ meint man,  nicht benötigte Dienste, Ports und Funktionen deaktivieren oder  deinstallieren. Das reduziert schonmal die Angriffsfläche.

   
Ferner benötigt man eine Strategie. Diese DoS-Strategie sollte im  Vorfeld auch mal getestet werden, beispielsweise durch einen eigens  durchgeführten DoS-Angriff mit der Low Orbit Ion Cannon.

   
Weiterhin benötigt man einen Managementplan, beispielsweise in Form  einer Checkliste oder eines sog. Runbooks. Dort werden alle notwendigen  Informationen und alternative Infrastrukturkomponenten hinterlegt, um  den DoS-Angriff gut zu überstehen. Ein populäres Runbook ist  beispielsweise das von Robert Hanson (https://www.whitehatsec.com/wp-content/uploads/DDoS-RunBook.docx)


       
Zusammenfassung
   

erste Verteidigungslinie:
   
  • Strategie entwickeln
  • Strategie testen
  • Managementplan erstellen
  • Kosten dafür kalkulieren und einplanen
   

zweite Verteidigungslinie:
   
  • nicht benötigte Ports schließen
  • nicht benötigte Protokolle blockieren (bspw. ICMP)
  • eingehende Kommunikationen filtern (bspw. über eine Firewall)
  • bekannte  IP-Adressen, über die in der Vergangenheit evtl. schon DoS-Angriffe  stattgefunden haben blockieren (siehe div. Blocklisten im Internet)
       

Bei einem Distributed Denial of Service Angriff, wenn er vor allem noch über mehrere Botnetze  geht, gibt es quasi keine guten Gegenmaßnahmen. Dann muss man den  betroffenen Dienst – das betroffene Unternehmen – zeitweise vom Netz  nehmen.


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